
Chirurgie Konstanz Konstanz Umbau Bürohaus in Praxisräume






Chirurgie Konstanz
2019
Konstanz
Die Planung der Chirurgischen Praxis war bestimmt durch die Struktur der bestehenden länglichen Büroetage, in die sie eingebaut werden sollte. Die Aufgabe bestand darin, die funktionellen Anforderungen einer chirurgischen Praxis in die gegebene Raumaufteilung maßstäblich einzubringen und einen atmosphärisch einladenden Raum für Patienten und Personal zu schaffen.
Das Hauptthema wurde so der ressourcenschonende Umgang mit dem Bestand und das Einbringen der Praxisidentität.
Erreicht wurde dies durch punktuelle Maßnahmen wie die Teilung des langen Flures in den Behandlungs- und OP-Bereich und der Ausbildung eines Knotenpunkts mit Empfang und Wartebereich. Die geschwungenen Elemente wie Tresen und Wand sind nicht nur eine klare Wegführung für den Patienten, sondern auch Gestaltungselemente, die den Raum prägen und individualisieren. Die offene Raumstruktur beim Empfang, mit nicht raumhohen Trennwänden und transparenter Wand hin zum Wartebereich, verschaffen einen schnellen Überblick beim Eintreten.
Das grafische Muster auf dem Boden als Kennzeichnung des Knotenpunkts der Praxis und die grün-blau-graue Farbigkeit des Flurs greifen das Logo auf. Auch die gold matten Lichtringe über dem Tresen fügen sich optimal als Blickfänger in das Farbkonzept ein und tauchen alles in ein warmes, angenehmes Licht.
Ausgehend von der klaren Raumaufteilung der Substanz, liegen die Funktionsräume vom offenen Empfang aus bis zum OP-Bereich in einer klaren Abfolge. Der längliche Hauptflur, an dem rechts davon die Behandlungsräume und links die Funktionsräume angeordnet sind, ist durch transparente und opake Glasflächen gekennzeichnet. Durch das rechts von Süden einfallende Licht spiegeln sich die Holzlamellen in der Glasscheibe an der gegenüberliegenden Scheibe wider und rhythmisieren so die Länge des Flurs. Die indirekte Beleuchtung und das Licht- und Schattenspiel schaffen eine ruhige und freundliche Atmosphäre. Am Ende des Korridors ist ein Durchgang zum klinisch reinen Teil der Praxis, der den Operationsbereich beherbergt. Die zurückversetzten Eingänge zu den Schleusen nimmt man zuerst durch das links und rechts von der Holzwand einfallende Licht wahr. Die Wand ist zusammen mit dem Filter in der Glasscheibe eine Fortführung des geschwungenen Wandelements im Empfangsbereich, dem deutlichen Orientierungspunkt der Praxis.
Die Aufgabe des ressourcenschonenden Umgangs wurde nicht nur dadurch erreicht, dass die räumliche Struktur weitestgehend erhalten blieb und nur wenig abgeändert oder ergänzt wurde, sondern auch durch Erhalt und Wiederverwendung von Elementen wie z.B. Türen, Trennwänden und Leuchten. Das Thema des Recycle und Reuse, das für zukünftige Bauvorhaben immer wichtiger wird, ist so stimmig in das konzeptionelle Gesamtbild eingebracht worden.
Biehler Weith Associated
Photography
Biehler Weith